Mit Kopf, Herz und Spaten: Schulklasse pflanzt 20 Obstbäume

Veröffentlicht am: 10. November 2025

Wem geht nicht das Herz auf, wenn eine ganze Schulklasse mit einer großen Begeisterung Obstbäume pflanzt? So geschehen auf der großen Streuobstwiese von Don Bosco Ensdorf.

Die Streuobstwiese am Eggenberg erstreckt sich über 15 000 qm auf einem großen Hang im Naturpark Hirschwald im Vilstal. Sie wurde 1920 von den Ordensmännern der Salesianer Don Boscos aus dem Kloster Ensdorf für deren Verpflegung angepflanzt. Heute ist sie ein Naturparadies für Pflanzen, Tiere und Menschen aus der Region. Hier befinden sich ca. 50 Obstbäume, dazu kommen noch verschiedene Nussbäume, Wildfruchtsträucher der natürlichen Hecken, ein Totholzhügel, ein Bienenhaus und ein Insektenhotel. Sie ist eine der schönsten Streuobstwiesen des Landkreises und seit 2022 Teil des Baumlehrpfades des Naturparks Hirschwald.

Alte Apfel-, Birnen- und Zwetschgensorten angepflanzt

Die Obstwiese wird von der 1996 gegründeten Umweltstation Don Bosco Ensdorf zu Bildungszwecken genutzt. Gepflegt wird sie vom Landschaftspflegeverband Amberg-Sulzbach. Immer wieder finden dort Aktionen, wie Apfelpressen, Sensenkurse, Landart, Ferienprogramme für Kinder und vieles mehr statt.

Leider sind in den letzten Jahren aus verschiedenen Gründen mehrere Bäume abgestorben. Um die Baumlücken wieder zu schließen, haben sich nun Naturpark und Umweltstation zusammengetan. Naturpark-Ranger Jonas Nelhiebel und Gaby Vetter-Löffert von der Umweltstation hatten sich Gedanken über die Nachpflanzungen gemacht: Alte hochstämmige Apfel-, Birnen- und Zwetschgensorten, Mispeln und Speierling sollten es sein.

Streuobstwiese statt Klassenzimmer

Für die Pflanzungen gab es Unterstützung von der Naturparkschule Ensdorf. Eine siebte Klasse mit Lehrerin Katja Allert verlegte an einem Vormittag den Unterricht nach draußen und alle halfen tatkräftig bei der Aktion. Verstärkung kam auch vom Team der Umweltstation und von der Kreisgruppe des Bund Naturschutz Amberg-Sulzbach. 

So wurden die vorgebohrten Pflanzlöcher noch etwas ausgehoben, Wühlmausschutzkörbe aufgefaltet und in die Löcher gelegt, Bäume hineingesetzt und mit Erde aufgefüllt. Besonders großen Spaß hatten einige Kinder beim Pflocken, also dem Einschlagen der Pfosten, die die jungen Bäume bei Sturm stützen sollen. Anschließend wurde um jeden Baum ein Wildverbissschutz angebracht.

Erlebnis-Unterricht mit nachhaltiger Wirkung

Nach etwa drei Stunden waren alle 20 Bäume gepflanzt. Für die Teams des Naturparks Hirschwald und der Umweltstation Don Bosco Ensdorf sowie für die Schülerinnen und Schüler der Naturparkschule Ensdorf war diese Veranstaltung bei strahlendem Sonnenschein eine fruchtbare und lehrreiche Erfahrung. Bestimmt mit nachhaltiger Wirkung.

In den Herbstferien ging es auf dieser Fläche weiter: Der Streuobstberater des Landkreises, Simon Paten bot dort eine Entdeckungstour für Familien auf der Streuobstwiese an.

 

Text: Gaby Vetter-Löffert; Fotos: Anita Pedall