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in Trägerschaft der
Salesianer Don Boscos

Auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei entsteht Neues

Veröffentlicht am: 10. Oktober 2022

Es tut sich etwas auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei des Klosters Ensdorf: Die Erschließung des Gewerbegebietes „Don Bosco“ ist in vollem Gange. Bereits am 16. August rollten die ersten Bagger an, um das Gärtnereigelände fit für die Zukunft zu machen. Dazu muss unter anderem das Gelände aufgefüllt und zur Vilsaue hin mit einem Damm vor Hochwasser geschützt werden. Zum ersten Oktober wurde auch der Standort der Druckerei „Don Bosco Druck und Design“ nach Ursensollen verlegt.

Blick in die Geschichte

Damit ist der Weg frei für Neues – es endet aber auch eine Ära in der Geschichte der Klosterbetriebe und Ensdorfs. Wie lange die Gärtnerei erfolgreich gewirtschaftet und in die Region hineingewirkt hat, zeigt ein Blick zurück in die Geschichte:

Als die Salesianer Don Boscos 1920 ihr deutschsprachiges Noviziat nach Ensdorf verlegten, lag es schon bald nahe, für die eigene Versorgung Salat- und Gemüsepflanzen anzubauen. 1930 kam mit P. Schwarze ein gelernter Gärtner nach Ensdorf und legte die Grundlage für eine lange gärtnerische Blütezeit.
Ursprünglich lag der Betrieb innerhalb der Klostermauern bei der jetzigen Hackschnitzelheizung. 1953 ging die Leitung des Betriebes auf Bruder und Gärtnermeister Hans Reiml über. Dieser hatte erkannt, dass die Kunden Blumen für alle Jahreszeiten wollten. Um große, beheizbare Glashäuser bauen zu können, musste die Gärtnerei verlegt werden. Direktor P. Schneidtberger ließ sich von den Erfordernissen überzeugen und gewann auch die Provinzleitung für diese große Investition.

Neubau in den 1960er Jahren

Bis in die 1980er Jahre florierte die Gärtnerei des Klosters Ensdorf

In den Jahren 1964/65 entstand so nördlich des Bauernhofs ein moderner Gärtnereibetrieb: ein gemauertes Zentralgebäude mit Verkaufs- , Arbeits- und Büroraum, einem Heizraum, und in Verbindung mit dieser Zentrale zwei große Glashäuser. Bald darauf wurden auch zwei große Folienhäuser für das Heranziehen von Tomaten, Bohnen und Gurken aufgestellt.

Der Absatz in den folgenden fünfundzwanzig Jahren zeigte, dass man sich nicht verkalkuliert hatte. Vor allem die Blumen für den Hausschmuck waren in der ganzen Region begehrt. Dank der Gärtnerei konnte man die Pensionssätze für die Schüler des Internats äußerst niedrig halten.

2004 war endgültig Schluss

Ab Mitte der achtziger Jahre wandelte sich das Blatt allmählich. Der Salesianer und Gärtnermeister Herbert Rötzer, mühte sich mit den Angestellten redlich, den Betrieb so zu führen, dass keine Verluste entstanden. Er musste aber einsehen, dass er gegen die Konkurrenz der Supermärkte nicht ankam. Zudem hatte 2002 ein verheerender Hagelsturm die gesamte Gärtnerei in Scherben gelegt. Trotz des Wiederaufbaus war nach dem Allerheiligengeschäft 2004 endgültig Schluss.

Baustelle auf dem Gelände der ehemaligen Gärtnerei des Klosters Ensdorf

Auch der Versuch eines Pächters den Betrieb neu aufzubauen und auf Biogemüse umzustellen scheiterte nach einigen Jahren. Danach verfolgte der Werkhof Amberg-Sulzbach noch die Idee, die Gärtnerei im Rahmen eines Arbeitslosenprojekts zu betreiben. Damit war aber ebenfalls schon nach ein paar Jahren Schluss.

Ein Teil des Geländes wurde an die EDEKA GmbH verkauft. Das Unternehmen plante, darauf einen Verbrauchermarkt zu bauen. Die Verhandlungen und Planungen zogen sich über viele Jahre hin und scheinen nun umgesetzt zu werden. Damit beginnt etwas Neues, das hoffentlich die passenden Antworten auf die Erfordernisse der Zeit geben wird.

Text: Jürgen Zach; 
Fotos: Archiv Kloster Ensdorf; Claudia Klinger